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 Erbfaktoren     Genetische Grundbegriffe    Literatur   

Viele Abweichungen vom Wild-Typ werden durch einen einzelnen Erbfaktor hervorgerufen. Viele Erscheinungen, darunter viele Färbungen, lassen sich aber nur durch die Kombination von Erbfaktoren befriedigend erklären, wodurch die Analyse und Zuchtplanung erschwert wird. Erbsymbole stellen eine Art Kurzschrift für Erbfaktoren dar. Bei der Auswahl von Symbolen sind Konventionen zu beachten, die für Geflügel allgemein schon 1954 von W.F. Hollander und R.G. Jaap in einem Artikel der Zeitschrift "Poultry Science" dargestellt wurden. Faktoren, die bei Mischerbigkeit  die Erscheinung bzw. das Verhalten des Wild-Typs, das  ist die Merkmalsausprägung bei der Felsentaube, nicht verändern, gelten als rezessiv und erhalten kleine Symbole, z.B. "o" für rezessives Opal. Faktoren, bei denen sich bei der Paarung mit dem Wild-Typ schon in der ersten Generation, also bei Mischerbigkeit , eine Abweichung zeigt, werden als dominant bezeichnet und erhalten große Symbole, z.B. C für die gehämmerte Zeichnung (Checker) und G für den Schimmelfaktor (Grizzle). Es sollten möglichst wenig Buchstaben genutzt werden und das Symbol sollte auf die Wirkung hinweisen. Wenn an einem Genort mehr als eine Mutation stattgefunden hat, dann sollen diese Faktoren (Allele) mit dem gleichen Anfangsbuchstaben beginnen, z.B. BA für Dominant Rot und b für Braun als Allele zur Grundfarbe schwarz, dem Wild-Typ + auf diesem Genort. Grundsätzlich zu unterscheiden sind Faktoren, die auf dem Geschlechtschromosom angesiedelt sind, und Faktoren, die auf anderen Chromosomen liegen, da sich daraus in der Vererbung unterschiedliche Gesetzmäßigkeiten ergeben. Daß wir heute auf so viele Erbfaktoren verweisen können und um ihr Zusammenwirken wissen, verdanken wir vor allem Prof. Dr. W.F. Hollander, der nicht nur selbst als Wissenschaftler unzählige Erbfaktoren analysiert und seit den 30er Jahren darüber publiziert hat, sondern auch andere Wissenschaftler und Züchter durch seine Persönlichkeit und stete Hilfsbereitschaft für diese Fragen begeisterte. 

    

Felsentaube (Wild-Typ)                                            Mutation Gehämmert (C) bei
                                                                            Reisetauben

 

Prof. Dr. Willard F. Hollander verstorben
 Am 5. Januar 2004 verstarb in den USA im Alter von 90 Jahren Prof. Dr. Willard F. Hollander. Sein Sohn, Dr. Paul Hollander, gab diese traurige Nachricht bekannt. Die Bedeutung und Verdienste Hollanders für die Taubengenetik lassen sich nicht in wenigen Worten fassen. Er hat über Jahrzehnte über Taubengenetik geforscht, wesentliche Erkenntnisse in umfangreichen Versuchen selbst gewonnen, Standards für genetische Untersuchungen entwickelt und von anderen gefundene Erkenntnisse systematisiert. Neben wissenschaftlichen Beiträgen (die ersten erschienen schon in den 30er Jahren) hat er bis in jüngste Zeit auch in anderen Zeitschriften publiziert und vielfältige humorvoll gestaltete Manuskripte verfasst mit dem ausdrücklichen Hinweis, diese seien zur Verbreitung bestimmt und nicht mit Copyrights versehen. Durch seine offene und hilfsbereite Art hat er andere Wissenschaftler und vor allem auch Taubenzüchter inspiriert und motiviert, sich mit diesen Fragen zu befassen und die Erkenntnisse darüber auch auszutauschen. Ein Medium für die Verbreitung des Wissens waren die von ihm von 1956 – 1966 herausgegebenen „Pigeon Genetics Newsletter“, die durch wechselnde Herausgeber betreut auch heute noch existieren und die Verbindung der an Taubengenetik Interessierten herstellen. Ohne W.F. Hollander hätte es den heutigen Kenntnisstand über Taubengenetik nicht ansatzweise gegeben