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Cherry – ein Allel von Rezessiv Opal bei Haustauben

Cherry – a recessive allele of opal (o) in the domestic pigeon

 

Rezessiv Opal mit dem Symbol o ist als nicht geschlechtsgebundener Erbfaktor schon lange bekannt und bei Brieftauben und einigen davon abgeleiteten Rassen gelegentlich zu finden. Die ersten Tiere, die der Verfasser als Rezessiv Opalfarbene erhalten hat, waren zwei Brieftauben, Nestgeschwister, eine vom rötlichen und eine vom bläulichen Typ, wie man sagte. Denn als typisch für den Faktor wurde die relativ große Spannbreite der Färbungen betrachtet. Es sind auch keine großen Versuche unternommen worden, die gelegentlich aufkommende Frage, ob es sich möglicherweise um Allele handele, zu klären. Das haben Steven und Rebecca Souza aus den USA nun nachgeholt mit dem verblüffenden Resultat, dass es sich bei der rötlichen und der bläulichen „Variante“ nicht um unterschiedliche Ausprägungen des gleichen Gens handelt, wie man jahrzehntelang gedacht hat, sondern um Allele, Alternativen an derselben Stelle auf dem Chromosom.

 

„Cherry“: Brieftaube Cherry-Gehämmert (Fleckenscheck)

 

Durchgeführt haben sie Tests von „Cherry“, wie sie den für die rötliche Färbung verantwortlichen Faktor nennen, indem sie die rötlich gefärbten Tiere (reinerbig Cherry) mit dem Wild-Typ verpaarten. Daraus haben sie nicht überraschend – da der Faktor bekanntermaßen rezessiv war – nur Tiere mit dem Wild-Typ erhalten. Untereinander gepaart ergaben sie in der zweiten Generation etwa drei Viertel den Wild-Typ und ein Viertel ausschließlich „Cherry“. Das ist auch nicht überraschend, bemerkenswert ist aber, dass keine typischen bläulichen Opalfarbenen gefallen waren. Das wäre zu erwarten gewesen, wenn die rötliche Färbung nur einer mehr oder minder zufälligen Variation des Opalfaktors zu verdanken wäre. Verschiedene Paarungen mit bläulichen rezessiv Opal bestärkten sie in der Annahme, dass es sich bei den für die rötliche und alternativ die bläuliche Färbung verantwortlichen Faktoren um Allele handelt, von denen rezessiv Opal bei Paarungen mit Cherry dominiert.  Als Namen des Erbfaktors haben sie „Cherry“ gewählt und als Symbol „ch“, in Verbindung mit rezessiv Opal wohl och. Warum Cherry, das wurde nicht gesagt, vielleicht oder wahrscheinlich in Anlehnung an die Färbung einer Kirsche. Abgedruckt wurde der Beitrag in den von Lester Paul Gibson herausgegebenen Pigeon Genetics Newsletter, Augustausgabe 2010.

 

Cherry – a recessive allele of opal (o) in the domestic pigon

 

In a report in the August issue of the Pigeon Genetic Newsletter 2010 Steven and Rebecca Souza demonstrated that the long-believed thesis of a wide expression of recessive opal, covering a reddish and blue type, most probably is not valid. In the past several times it was speculated that the reddish and blue type of those freaks in Homers might be genetically different. However, in most lofts both types co-existed in the same strain, thus nobody did a serious test. This now was done by Steven and Rebecca Souza. Crosses of “Cherry” with the Wild-Type in the first generation produced only the Wild-Type and in the second generation near to one quarter “Cherry”. Typical bluish recessive were not obtained. Further crosses of Cherry and Recessive Opal gave profound evidence for the dominance of Recessive Opal over Cherry. As symbol the authors selected Cherry with symbol ch, in combination with the opal locus that would read och.