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Hauben bei Haustauben

Head Crest in the Domestic Pigeon (see below)

Mit der molekulargenetischen Studie der Universität Utah vom Januar 2013, auf die auf dieser Homepage bereits früher hingewiesen wurde, scheint auch international unter Taubenzüchtern das Interesse an Federstrukturen gewachsen zu sein: http://www.taubensell.de/molekulargenetische_untersuchung.htm. Danach wurde und wird in vielen Beiträgen im Internet Erfahrungen über das Ergebnis bei Kreuzungen berichtet.

Michael D. Shapiro und seine Forschungsgruppen hatten bei 69 kappigen Tauben aus 22 Rassen herausgefunden, dass kappige Tauben zumindest ein Gen gemeinsam haben, in der molekulargenetischen Symbolik das EphB2-Gen (Ephrin receptor B2). Wenn es vorhanden ist, zeigen die Tiere aufrecht stehende Federn, wenn nicht, dann waren sie glattköpfig. Und das gilt nach der Untersuchung gleichermaßen für alle Typen der Hauben. Das entsprach in etwa der Schlussfolgerung Hollanders aus den empirischen Befunden, der einen gemeinsamen Erbfaktor "Hauben" mit dem Symbol cr (crest = Haube) propagierte und das von Christie und Wriedt 1923 genutzte Symbol ru für Rundkappe ersetzte. Auch noch nach den molekulargenetischen Untersuchungen haben wir allerdings nicht völlige Klarheit über das Zusammenspiels von Rund- und Spitzkappe.

 

Rundkappige Jungtiere aus spitzkappigem Vater und rundkappiger Mutter (Pigeon Genetics, Achim 2012, S. 272) und spitzkappige Luzerner Einfarbige auf dem Cover des Buches Pigeon Genetics, 2012.

Es spricht weiterhin viel für die ursprüngliche Vermutung der norwegischen Autoren Christie und Wriedt, es handle sich um zwei nebeneinander wirkende Erbfaktoren, möglicherweise auf der Grundlage einer weiteren gemeinsamen Basis. Damit haben die Autoren auch das nachfolgend dargestellte Auftreten spitzkappiger Jungtiere in der F2 und bei einigen Rückkreuzungen erklärt (Abb. 253 im Buch Pigeon Genetics).

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Auszug aus: Axel Sell, Pigeon Genetics. Applied Genetics in the Domestic Pigeon, Achim 2012, p. 269.

Bei den Schildmövchen kann man sicher sein, dass sie die Rundkappe rein vererbten. Dänische Tümmler als Rasse besitzen die Anlage für Kappe nicht. Christie und Wriedt gingen bei ihren Kreuzungen in der Regel auf Sicherheit und verpaarten die Rassen zunächst rein untereinander, um mögliche Fehlerquellen auszuschalten.

Jeder Bericht über Erfahrungen aus der Zucht ist interessant. Wer sich ernsthaft für eine Klärung interessiert, der darf allerdings den in der Literatur vorhandenen Fundus an Beobachtungen nicht vernachlässigen. Einige Züchter scheinen zu glauben, man beginne bei Null. Im Buch 'Pigeon Genetics' wurden wesentliche Quellen gewürdigt und eigene Erfahrungen und Schlussfolgerungen aufgezeigt.

In der praktischen Zucht wird man weiterhin davon ausgehen können, dass sowohl Rund- als auch Spitzkappe rezessive Merkmale sind. Wenn überraschend aus glattköpfige Tieren ein kappiges Tier fällt, was auch viele Jahre nach der Einpaarung eines kappigen Tiere möglich ist, dann werden beide Eltern die Erbanlage in sich tragen. Die Anlage ist nicht geschlechtsgebunden. Und wenn man ein kappiges Jungtier an ein solch spalterbige Tier verpaart, dann ergibt das zur Hälfte kappige Jungtiere.

Head Crest in the Domestic Pigeon

Succeeding an interesting study on molecular genetics of crests published by Michael D. Shapiro et al. from the University Utah in 2013 there is a growing interest in the genetics of feather structures in the fancy. Many fancier reported in internet groups their own experiences. Shapiro et al. identified the gene EphB2 as a strong candidate for the head crest of numerous breeds. That gene according to their analysis is identical for the different types of crest like peak crest (usually symbolized cr) and shell crest (symbolized by Christie and Wriedt ru = Rundkappe). The different kinds of crests (see Figure 2) are assumed to follow from different modifiers. For the fancy that was not really a surprise but confirms, at least in part, the finding from practical breeding that the trait is a recessive and shows a variable expression. W.F. Hollander considered decaded ago peak and shell crest as variants of a general crest trait and replaced ru by cr. From the data of early researchers and reports from the fancy there is evidence that Christie and Wriedt's proposition of different genes for shell crest and peak crest still may be valid. However, there is more research needed to get a clear understanding of the relationship between peak crest, shell crest and may be a common base. Unfortunately many fanciers seem not to be aware of the body of knowledge that exists and think we are starting at zero. A discussion of the characteristic and basic data were presented in the author's book 'Pigeon Genetics'. One of the first great investigations was published by Christie and Wriedt in 1923. Interesting their finding of peak crested F2 and in some backcrosses in a mating of shell crested Petents and plain headed Danish Tumblers (see figure 253 above). In both cases, we can be sure, that the individuals used bred true for their characteristics. Figure 256 from 'Pigeon Genetics' shows two shell crested youngsters from a peak crested white wing Gimpel cock and a Spread Ash shell crested Pomeranian Eye Crested Highflier hen.

Quellen - Literature:

Hollander, W.F., Origins and Excursions in Pigeon Genetics, Burrton 1983.

Sell, Axel, Molekulargenetische Untersuchungen zu Verwandtschaften von Haustaubenrassen und zur Federhaube der Haustaube (Genomic Diversity and Evolution of the Head Crest in the Domestic Pigeon)  http://www.taubensell.de/molekulargenetische_untersuchung.htm

Sell, Axel, Pigeon Genetics. Applied Genetics in the Domestic Pigeon, Achim 1012.

Shapiro, Michael D. u.a., "Genomic Diversity and Evolution of the Head Crest in the Rock Pigeon", Scienceexpress reports 31 January 2013. http://www.sciencemag.org/content/339/6123/1063