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Lalband und Ghagra: Eine Taubenfärbung aus dem indisch-pakistanischen Raum

Lalband and Ghagra Pigeons from India/Pakistan

Vor einigen Jahren wurde bereits auf eine Taubenfärbung aufmerksam gemacht, die damals in Saudi Arabien als Besonderheit aufgetaucht war. Es handelte sich um blaugraue Tauben mit gold-gelben (gelb-orangen) Binden und aufgehellten Schwingen und Schwanzfedern. Auffallend war schon an diesen Tiere, dass die Täubinnen im Unterschied zu den Täubern im allgemeinen eine Schwanzbinde zeigen.

 http://www.taubensell.de/011_Neu_Archiv/neues_aus_1000_und_einer_nacht1.htm

Spätere Berichte über diese Tauben zeigten, dass sie ursprünglich aus dem indisch-pakistanischen Raum stammen, dort eine lange Tradition besitzen und dort nicht selten sind. Die Täuber werden in ihrer Heimat als Ghagra (grau) bezeichnet. Die Weibchen heißen Lalband (auch Lal Band = rot bindig) (Abb. 1 oben rechts bzw. oben links)

Quelle: Axel Sell, Genetik der Taubenfärbungen, Achim 2015

Anhand der gezeigten Bilder bestand die Vermutung, dass die Färbung auf einen geschlechtsgebundenen Erbgang beruht. Geschlechtsgebunden muss nicht unbedingt Kennfarbigkeit bedeuten, kann es aber, wie man von den kennfarbigen Texanern weiß. Täuber besitzen bei kennfarbigen Rassen den auslösenden Faktor zweifach und sind damit stärker in der Färbung ausgebleicht als Täubinnen, die geschlechtsgebunden den Faktor nur einfach besitzen können. Unter sich verpaart wird die Reinerbigkeit für das Merkmal erhalten. Bei Fremdpaarungen etwa mit typischen Blaubindigen erhält man mischerbige Täuber, die die Weibchenfärbung besitzen.

Eine in den Pigeon Genetics Newslettern im März 2016 veröffentlichte Analyse der Färbung durch Testpaarungen von  Jith Peter aus Indien, dem der Verfasser auch das Foto eines Paares im Buch 'Genetik der Taubenfärbung verdankt, bestätigt den genetischen Zusammenhang. Der Faktor wirkt dominant geschlechtsgebunden mit mischerbigen Täubern in der Täubinnenfärbung. Der Erbgang entspricht damit dem der kennfarbigen Texanern und Thüringer Einfarbigen, die Färbung weicht davon aber stark ab und ähnelt mehr Rubella und Reduced.

Abb. 2 und 3: Reduced mit Binden und Reduced-Gehämmert sowie Rubella mit Binden 

Quelle: Axel Sell, Genetik der Taubenfärbungen, Achim 2015

Verdünntfarbene sind stärker gelblich aufgehellt, auch die Färbung der Schwanzfedern geht ins Dunfarbene. Der Farbausbreitungsfaktor bringt bei spalterbigen Täubern Schwarze hervor, bei denen sich im Bindenbereich etwas Rot zeigt. Eine Rückpaarung an eine verdünnte Lalband ergab einen Jungtäuber in Richtung Aschfahl. Es kommt in Verbindung mit dem Farbausbreitungsfaktor damit zu aufhellenden Effekten wie bei Reduced und Rubella. Für Aussagen über mögliche Geschlechtsunterschiede zwischen Täubern und Täubinnen bei Tieren mit dem Ausbreitungsfaktor wurden zu wenig Jungtiere gezogen, ein Weibchen mit beiden Faktoren schien nicht dabei zu sein. Die Aufspaltung der ersten Kreuzungsgeneration aus der Verpaarung u.a. mit Blauen brachte neben den Ausgangsfarbenschlägen auch einige Tiere, die farblich stärker in die Richtung von Rotfahlen gehen. Das ist eine interessante Wirkung bisher noch nicht näher untersuchter modifizierender Faktoren. Als Erbsymbol verwendet Jith Peter Saf, was auf die Saffron Blume mit der Färbung der Binden hinweisen soll.

Lalband and Ghagra Pigeons from India/Pakistan

Some years ago at this homepage a short report was given about a specific pigeon coloration that has been imported to Saudi Arabia. They were blue-gray with gold yellow (or yellow orange) bars, lightened primaries and tail feathers. Interesting was still at that time that cocks differed from hens by the lack of the tail bar.

 http://www.taubensell.de/011_Neu_Archiv/neues_aus_1000_und_einer_nacht1.htm

Later reports on these pigeons have shown that they originate from the Indo-Pakistan area, there they have a long history and are not rare. Cocks be designated as Ghagra (gray). The females are called Lalband (also Lal Band = red bar).

From the photos shown there was the supposition that the coloring is based on a sex-linked inheritance that causes sex dimorphism. In that case homozygous cocks carry the characteristic gene twice, hens carry the gene (hemizygous) only once, and cocks in consequence are lighter than hens. Among themselves they breed true for the characteristic. Outcrosses upon other colorations like the wild-type blue bar will produce heterozygous cocks in the coloration of females.

An analysis now was presented by Jith Peter from India in the Pigeon Genetics Newsletter March 2016.  The author owes him the photo of a couple Lalband-Ghagra in the the German language book 'Genetik der Taubenfärbungen'. He confirmed the expected relation-ship.  The factor is dominant sex-linked with heterozygous cocks showing the coloration of hens. The inheritance thus corresponds to that of the auto-sexing Texans and Thuringian Selfs, but the coloring is very different and resembles more reduced and rubella.

Dilutes are more yellowish, even the color of the tail goes into dun. The combination with Spread resulted in a heterozygous black ghagra, in which  the bar region shows slightly red. From the backcross to a dilute lalband a lightened cock similar to Spread Ash was produced. Thus a lightening effect as is known from Spread Reduced and Spread Rubella in a probably homozygous cock for the analyzed trait. From the few youngsters raised there is no conclusion possible in respect to sex differences of Spread cocks and hens, a hen carrying both traits seems not to have been produced. The F2 from a mating with blue bar did reproduce the original colorations, and in addition some more reddish types resembling ash red bars, an interesting effect of modifying factors that are not yet analyzed. As genetic symbol Jith Peter used Saf what is intended to indicate the color of the Saffron flower.