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Literatur 

Das Buch „Vererbung bei Tauben“Verlag Oertel & Spörer, 2004, 2007

von Axel und Jana Sell
bietet die Möglichkeit, sich auf 174 Seiten anhand einfacher und gut illustrierter Beispiele mit den Erbgesetzen vertraut zu machen. Es setzt kein Vorwissen voraus. Schon in den ersten Kapiteln wird vermittelt, was die Mendel’schen Gesetze für den Taubenzüchter bedeuten. Das wird nicht anhand theoretischer Erläuterungen gezeigt, sondern ganz praktisch am Beispiel von Taubenfärbungen, die jedem Taubenzüchter vertraut sind. Entstanden ist das Buch als ein gemeinsames Projekt der Verfasser, Vater und Tochter, in dem versucht wurde, die Zusammenhänge so einfach wie möglich darzustellen, ohne durch Auslassungen und Vereinfachungen nach dem heutigen Stand des Wissens etwas falsch darzustellen. Der Verzicht auf die Symbolik ist auch ein Unterschied zur ersten im Eigenverlag erschienenen Broschüre, Axel Sell, Vererbung bei Tauben, aus dem Jahr 1980.
Der Schwerpunkt in diesem Buch liegt  in einer gründlichen Einführung in die Vererbungslehre mit vielen Beispielen aus der Praxis, wobei auf Symbole, die den ungeübten Leser am Anfang eher verwirren, bewusst verzichtet wurde. Bei vielen der abgebildeten Tiere handelt es sich um authentische Fotos von Eltern und Nachkommen aus der Zucht der Verfasser.

Das im Februar 2005 erschienene Buch „Taubenfärbungen“, Verlag Oertel & Spörer

kann als Ergänzung zu den Büchern „Vererbung bei Tauben“ und „Zucht und Vererbung“ aufgefasst werden. Es war ursprünglich als Anhang zur  „Vererbung bei Tauben“ gedacht, hat aber mit der Abbildung von mehr als 350 verschiedenen Farbenschlägen und mehr als 100 verschiedenen Rassen auf 174 Seiten den Charakter einer Enzyklopädie, eines nach genetischen Gesichtspunkten gegliederten umfangreichen Nachschlagewerkes angenommen. Es zeigt nicht nur die unterschiedlichen Variationen von Taubenfärbungen durch die Kombination verschiedener Erbfaktoren zeigt, sondern dient auch der Identifizierung und Einordnung von Farbenschlägen. Das Buch ist in den wesentlichen Teilen dreisprachig, deutsch, englisch und französisch, was den internationalen Gedankenaustausch über das weltweit verbreitete Hobby Taubenzucht erleichtern wird.
 

Komplexere Aspekte wie die Fragen von Koppelungen, Korrelationen und bewusste Neuzüchtungen konnten im Buch 'Vererbung bei Tauben' nur kurz gestreift werden, weil sie im Buch „Handbuch der Tauben Band I: Zucht und Vererbung“, Verlag Schober 1986, 1994 behandelt wurden. An den dort gegebenen Erklärungen sind keine Abstriche zu machen. Die Ergebnisse der Zellforschung und die zu der Zeit bekannten molekulargenetischen Grundlagen der Vererbung findet man aus derselben Feder ausführlicher im Kapitel  „Vererbung“  Band 1 der von Erich Müller herausgegebenen Serie „Alles über Rassetauben“. Eine auf der 2. Auflage aufbauende englische Fassung von "Zucht und Vererbung" wurde 1994 veröffentlicht:

 

Axel Sell, Breeding and Inheritance in Pigeons, Schober Verlags-GmbH, Hengersberg 1994, 212 Seiten, Format 21,2X20,5 cm,  zahlreiche Farbphotos.

This book is mainly written for the active pigeon breeder. It explains the most important principles of heredity and demonstrates with simple examples how these principles can be applied in various breeding programs. The great range of colorations in the domestic pigeon always has fascinated fanciers. The numerous colour photos and tables in the book will be a help for the beginner and also for the advanced fancier to identify and understand the interrelations of the many different colorations. Guidance is given as to which coloration should be mated with each other, and how new colorations can be created. Quantitative and population genetics theory as well as performance problems are covered in other parts. Instead of an abstract theoretical discussion the explanation of the basis genetic rules is presented by typical examples from practice. The meaning and consequence for practical breeding thus can very easily be understood.
 

Das  Buch „Tauben. Züchten mit System“, Oertel & Spörer 1995, ist in dieser Form einzigartig, weil es sich dem Thema von den praktischen Zuchtproblemen und von der Erscheinungsform von Varianten (z.B. spalterbige Farbenschläge, silberne Varianten) her nähert, was dazu führt, dass einzelne Erbfaktoren in verschiedenen Kapiteln angesprochen werden.

 

 

Mit Sell publishing. Verlag Karin und A. Sell GbR wurde die Möglichkeit der Veröffentlichung einer Serie weiterer Schriften über Haustauben geschaffen. Mit der Gründung des Verlags konnten leichter eigene Vorstellungen im Hinblick auf Seitenzahl, Design, Art und  Umfang der Bebilderung umgesetzt werden.

Das Buch "Taubenrassen" eröffnete 2009 die Reihe.

Aus züchterischer Sicht betont es den evolutorischen Aspekt der Entwicklung von Haustauben, der auch wesentlich für Darwins und seine Evolutionstheorie war. Anhand alter Quellen, beginnend in der römischen Zeit, wird die Entwicklung der Taubenrassen in Europa nachgezeichnet. Berücksichtigt werden auf 328 Seiten alle wesentlichen historischen Quellen. Belegt werden die Aussagen durch über 370 Abbildungen und ein umfassendes Verzeichnis der Fundstellen. Wichtig für jeden, der ernsthaft an der Herkunft von Taubenrassen generell und speziell der eigenen Rassegruppe interessiert ist, aber auch für bibliographisch Interessierte.

  Das Buch 'Pommersche Taubenrassen" aus dem Jahr 2010

stellt auf 172 Seiten mit über 130 Abbildungen die im 19. Jahrhundert in Pommern entstandenen Taubenrassen dar. Auch hier wird anhand alter Quellen die Entwicklung aufgezeigt, es werden aber darüber hinaus Standardfragen und intensiv die Stellung zu verwandten Taubenrassen behandelt. Ein Motiv der Beschäftigung mit dieser Taubengruppe ist auch darin zu sehen, dass die Pommersche Schaukappe als eine der pommerschen Hochflugtaubenrassen ein steter Begleiter des Autors war und auch als Medium für viele genetische Versuche diente.

Die Broschüre "Genetik der Taube" aus dem Jahr 2011

Die Broschüre trägt den Untertitel "Eine praxisorientierte Einführung in die Genetik der Haustaube" und ist bis auf eine deutschsprachige Einführung russischsprachig. Es handelt sich um eine kurzgefasste Einführung in die Genetik der Haustaube mit 77 Seiten und 165 Abbildungen. In der Broschüre kommen die grundlegenden Vorstellungen von Taubenfärbungen als Ergebnis der Kombination von Erbfaktoren und von epistatischen Effekten zum Ausdruck. Die Broschüre wurde geschrieben, weil diese Zusammenhänge, die das moderne Verständnis in der Genetik prägen, in der russischen Literatur über Haustauben nicht auftauchen. Die grundlegenden Zusammenhänge sind, wie in den deutsch- und englischsprachigen Büchern des Verfassers, so umfassend dargestellt, dass ein interessierter Leser sie auf weitere Beispiele übertragen kann. Die Fülle der Farbenschläge von Haustauben und die Vererbung weiterer Merkmale werden relativ kurz angesprochen. Mit der Vermittlung der grundlegenden Mechanismen in russischer Muttersprache für russischsprachige Interessierte sollte auch die Grundlage geschaffen werden, darauf aufbauend moderne deutsch- und englischsprachige Texte zu lesen und leichter zu verstehen.

 Das Buch "Pigeon Genetics" aus dem Jahr 2012

'Pigeon Genetics' ist eines dieser englischsprachigen Werke, das umfassend den heutigen Stand des genetischen Wissens vermittelt. Es ist kein vollständig neues Buch, denn es folgt didaktisch und in der Gliederung dem 1994 veröffentlichten Buch 'Breeding and Inheritance in Pigeons". Es ist aber in einem Abstand von fast 20 Jahre  zu diesem erschienen und gibt auf 528 Seiten mit über 900 überwiegend farbigen Bildern und über 300 Quellen einen weitgehend vollständigen Überblick über die Erkenntnisse bei allen Aspekten der Taubengenetik. Erfasst werden nicht nur Farben, sondern auch Formen, Federstrukturen, quantitative Merkmale und Zuchtstrategien.

Das Buch "Brieftauben und ihre Verwandten" aus dem Jahr 2014

knüpft an das Buch Taubenrasse. Entstehung, Herkunft, Verwandtschaften" an und zeichnet die Entstehung der Belgischen Brieftaube anhand vorher nicht erschlossener Literatur nach. Aufgezeigt wird auch, dass die Quellenwerke der traditionellen Literatur in weiten Teilen auf Vermutungen und nicht auf belegbaren Fakten beruhen. Neben der Belgischen Brieftauben werden die sogenannten Brieftaubenartigen dargestellt, die eine wachsende Beliebtheit unter Rassetaubenzüchter erfahren.

Das Buch "Genetik der Taubenfärbungen" aus dem Jahr 2015

geht im Vergleich zu allen früheren Büchern des Verfassers auf 384 Seiten im Hinblick auf Taubenfärbungen stärker in die Tiefe und stellt auch den Prozess der Entschlüsselung der genetischen Zusammenhänge detaillierter dar. Anders als das Buch "Genetik der Taube" wird im Hauptteil nur die Vererbung der Taubenfärbungen dargestellt. Das aber sehr intensiv mit farbigen Abbildungen von Beispielen für fast alle bekannten die Färbung betreffenden Mutationen. An den Anfang gestellt sind allerdings grundlegende allgemeine Aussagen über den Ursprung und die Variationen der Haustauben und die allgemein geltenden Grundlagen der Haustaubengenetik. Das Buch wird unterstützt durch mehr als 1000 Abbildungen und ein Sachregister. Dadurch erhält es auch den Charakter eines Nachschlagewerkes.
 

Erinnerungen wecken die folgenden im Eigenverlag erschienenen und lange vergriffenen Schriften über die über Jahrzehnte gezüchtete Pommersche Schaukappe von 1983 und über "Vererbung bei Tauben", ein später in einer umfangreicheren Schrift mit farbigen Abbildungen noch einmal verwendeter Titel.

Die Pommersche Schaukappe  Monographie einer Taubenrasse, Traventhal 1983

Die Pommersche Schaukappe. Monographie einer Taubenrasse, Traventhal 1983, 40 Seiten. Format 14,8X20,8 cm, eine im Eigenverlag herausgegebene vervielfältigte Broschüre mit 14 SW-Fotos.
Die Broschüre behandelt den Ursprung der Rasse, die Entwicklung des Standards, Standardfragen, gibt allgemeine Hinweise für die Zucht, diskutiert die Entwicklung des Zuchtstandes im Laufe der Zeit, stellt die Farbenschläge vor und gibt Hinweise für eine sinnvolle Verpaarung der einzelnen Farbenschläge. Züchter der Vergangenheit werden genannt und Tipps für die Ausstellungsvorbereitung gegeben. Eine Literaturübersicht rundet die Schrift ab.
 
Vererbung bei Tauben, Traventhal 1980
Auf dem Titelblatt der Broschüre "Vererbung bei Tauben" aus dem Jahr 1980 kommt das durch molekulargenetische Untersuchungen in den letzten Jahren für Taubenfärbungen bestätigte Zusammenwirken von kombinatorischen und epistatischen Effekten zum Ausdruck. Diese Zusammenhänge sind daher keine neuen Erkenntnis. Das Wissen darüber war bereits das Ergebnis der klassischen genetischen Analysen durch W.F. Hollander und anderen.

Mutationen bei der Grundfarbe und bei den Zeichnungsanlagen bringen in Verbindung mit der Mutation zur Farbausbreitungsfaktor in unterschiedlichen Kombinationen eine Vielzahl von Farbenschlägen hervor. Gleichzeitig wird auf dem Titelblatt das didaktische Konzept verdeutlich: Eine getrennte Analyse der Gruppen von Allelen mit anschließender Kombination der gefundenen Ergebnisse. Es wird damit ein Gedankengebäude geschaffen, in das man  Farbenschläge nach ihrem genetischen Gehalt einordnen kann und das man bei Bedarf im Hinblick auf weitere Gruppen von Allelen leicht erweitern kann.

Die Schrift umfasst 101 Seiten mit 34 S/W-Fotos.