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Seidenfiedrigkeit bei Tauben: Eine neue Mutation aus Österreich?

Die bei Marcus zum Lamm (1544-1606) abgebildete „Krause Taube“ wird schon eine Seidenfiedrige gewesen sein. Eine zweite frühe Abbildung findet sich in der anonymen Treatise aus dem Jahr 1765 (vgl. die Darstellungen im Buch „Taubenrassen“). Die Erscheinung ist in der Vergangenheit bei mehreren Rassen unvermutet aufgetreten. Nach W.F. Hollander handelte es sich dabei teilweise um unterschiedliche Faktoren, die auch keine Allele waren. Inzwischen sind auch Zwischentypen mit einer schwächeren Form der Seidenfiedrigkeit gefunden worden. Hollander und Cole  kamen 1939 zu dem Ergebnis, dass es sich bei Silky um einen nicht geschlechtsgebundenen dominanten Erbfaktor (Symbol L=Laced) handelt. Dieser Erbgang zeigte sich auch bei den von Andreas Boisits analysierten weißen Pfautauben, wobei reinerbige Tiere wie bei Hollander und Cole ein besonders stark zerschlissenes Gefieder hatten. Fotos davon wurden freundlicherweise für das russischsprachige Buch „Genetik der Taube“ zur Verfügung gestellt und sind der Beschreibung des Buches auf dieser Homepage beigefügt.

Aktuell ist bei Wiener Hochfliegern in der Zucht von Berthold Traxler eine seidenfiedrige Täubin aufgetreten, die sich auch als zuchtfähig erwies. Im Jugendgefieder war die Struktur auffälliger als im Altgefieder.

Wiener Hochflugtäubin mit zerschlissenen Federn im Jugendgefieder

Gepaart mit einem Wiener Hochflieger ergab sie vier normal ausschauende Jungtiere. Bei einem dominanten Faktor sollten theoretisch aus einer mischerbig seidenfiedrigen Taube 50% der Jungtiere das Merkmal zeigen. Bei vier Jungtieren hätten es von der Erwartung her zwei sein sollen, bei einer geringen Zahl muß man allerdings mit Abweichungen rechnen. Es wäre interessant, diese Mutation zu bewahren und weiter auszutesten, wenn möglich auch zu erkunden, ob es Gemeinsamkeiten mit anderen vorhandenen Stämmen seidenfiedriger Tauben gibt. Bei einem ernsthaften Interesse sind Tauben aus dem Stamm zu bekommen.

Wiener Hochflugtaube mit zerschlissenen Federn im Altgefieder mit normalfiedrigen Jungtieren bei Berthold Traxler (Fotos Traxler)

Silky Vienna Highfliers from Austria

 Early drawings of of silky (or laced) Pigeons can be found in the collection from Marcus zum Lamm about 1600 and in the anonymous Treatise from 1765. Silky pigeons in the past popped out in different breeds. According to a report by Hollander and Cole in 1939 the trait L (Laced) is dominant and homozygous birds are extreme silky. This result was confirmed by an analysis of silky fantails some decades ago by Andreas Boisits. Photos from his birds are included in the new booklet on Pigeon Genetics (in Russian language). The relevant page from the booklet is shown at this homepage. In 2009 Berthold Traxler from Austria got a silky or silky-like hen in his strain of Vienna Highfliers. Mated with a non-laced cock she produced up to now four non-laced youngsters, not enough for a definite judgment. It would be interesting to test this trait with other silky pigeons. Serious fanciers for this purpose might get some birds.