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Internationale Diskussion um den Standard für Englische Short Faced Tümmler

Auf der Homepage der International English Short Faced Society ist der Entwurf einer neuen Musterbeschreibung durch Dan Revolinsky eingestellt (www.intl-esftumbler-society.com), die einen Anstoß zur Diskussion weltweit geben könnte, in vielen Teilen aber nicht unproblematisch ist. Zur Information die deutsche Übersetzung und eigene Anmerkungen, danach der englische Text  mit englischsprachigem Comment.

STANDARD FÜR ENGLISCHE SHORT FACED TÜMMLER
Für die NPA (National Pigeon Association) der USA von Dan Revolinsky und James Zerbo bearbeitet

Kopf (Wertigkeit für PR 25 Punkte):

Kopf allseits gut gerundet, von den Nasenwarzen steil ansteigend, die Stirn etwas nach vorne gewölbt hervortretend. Kopf in Höhe und Breite einander entsprechend, Oberkopf gerundet. Backen sollten voll sein mit aufwärts gerichteter Federstruktur.

Schnabel (10 Punkte):

Schnabel kurz und dünn, Ober- und Unterschnabel von gleicher Stärke und geschlossen. Der Schnabel sitzt bei einer waagerechten Haltung in Höhe des unteren Augenrandes. Nasenwarzen fein und glatt. Die Schnabelfarbe entspricht der Gefiederfarbe von dunkel bis hell.

Auge (10 Punkte):

Rund und möglichst weiß in der Farbe (Perlauge). Gut im Zentrum des Kopfes liegend. Der Augenrand sehr zart.

Körperform und Haltung (25 Punkte):

Der Typ sollte so klein wie möglich sein. Kopf und Auge senkrecht über den Läufen, wenn die Tauben sich aufspielen oder zeigen. Schwungfedern der Flügel werden unter dem Schwanz und leicht gespreizt getragen. (Ein sichtbarer Bürzelbogen wird verlangt.)

Beine und Zehen (5 Punkte):

Beine kurz. Die Taube sollte auf den Zehenspitzen stehen, wenn sie beurteilt wird. Die Krallenfarbe in Übereinstimmung mit der Schnabelfarbe. Hellgefärbte sollten weiße Nägel und Dunkelgefärbte dunkle Nägel haben.

Farbe und Zeichnung (25 Punkte):

Almond:

Die Grundfarbe ein sattes Gelb mit durchwegs gleichmäßiger Sprenkelung in Gelb, Schwarz und Weiß. Schwingen- und Schwanzfedern zeigen gleichmäßig und deutlich drei Farben mit einer weißen Binde im Schwanz, die ungefähr nach 2 bis 2,5 Jahren schwächer wird.

Zur Beachtung: Almondfarbige ESFT werden mit zunehmendem Alter nach 3 Jahren dunkler. Sie sind dann häufig zu dunkel, um gezeigt zu werden. Die Farbe variiert erheblich. Qualitativ gute Exemplare zeigen ein gutes „Brechen" erst in ihrem zweiten Jahr [Anmerkung: „well broken" bedeutet eine gleichmäßige Verteilung der schwarzen Sprenkel über den Körper]. Täubinnen sind immer heller in der Färbung.

Einfarbige: (Auch) die Schwingen sind von Weiß oder von Schimmelzeichnung frei. Die Farbe sollte intensiv sein.

DeRoy: Eine Farbe zwischen gelb und rot. Besitzen ein semi-lethales Almondgen und werden für die Zucht von Almonds genutzt.

Kite: Farbe kann von dunklem Schwarz bis zu rötlich bronze schwanken.

Agate: Mehr oder weniger Weiß über die ganze Taube. Schwingen- und Schwanzfedern müssen von weißen Federn frei bleiben. Jedoch ist etwas Schimmel zulässig.

Golddun: Tiefe Dunfarbe mit einem Goldton zur Brust hin und in den Schwingenfedern.

Tiger: Ein vollständig farbiger Vogel mit einer Reihe weißer Federn, die eine "V" Form auf dem Rücken bilden sowie eine deutliche „Rose" auf der Schulter zeigen.

Weißkopf: Die Kopfzeichnung sollte bis zu einer Linie von 1/8 Zoll unter dem Auge weiß sein. Beidseitig möglichst gleiche Anzahl (weißer) Schwingen mit 10 als ideal. Körper, Nacken und die Brust von gleicher Farbe mit weiß bleibender Unterseite und weiß bleibendem Schwanz wie auch weißen Handschwingen.

Bärtchen: Sichelförmiger weißer Fleck unter dem Schnabel. Handschwingen und Schwanzfedern müssen weiß zu sein.

Fehler:
Gerade getragener (und nicht abwärts geneigter) Schwanz, plattfüßig (nicht auf Zehenspitzen stehend), fehlende Backen, übergroße Tiere, niedersichtig.

Anmerkungen:

Es zeigt von der Begeisterung der Züchter weltweit, wenn man sich solche Arbeit und Gedanken um den Standard macht. Einige der Formulierungen sind aber auch im Englischen so vieldeutig, dass der Standard in einigen Punkten eher für Eingeweihte geschrieben zu sein scheint. Im Interesse der Außenwirkung sollten einige Formulierungen überdacht werden. Die Änderungen gegenüber früheren Standards sollten schon in jedem Punkt mit bisherigen Formulierungen verglichen und bei Abweichungen begründet werden.

Bei Colors and Marking ergibt sich eine gravierende – und vermutlich und hoffentlich nicht gewollte Änderung. Die Grundfarbe soll nach der Beschreibung gelb, schwarz und weiß sein, wie man es bei Vielfarbigen anderer Rassen  findet. Der Eingangssatz „Grundfarbe gelb" wird durch das Nachfolgende wieder aufgehoben. Bei Fulton und in aktuellen Standards ist die Grundfarbe gelb mit schwarzen Sprenkeln im Schild, darin aber kein Weiß. Ob eine weiße Schwanzbinde gefordert werden sollte, das erscheint mir zumindest diskussionswürdig. Zur Anmerkung „Note": Almonds werden mit jeder Mauser dunkler, nicht erst nach 3 Jahren, dann werden sie vielleicht sehr dunkel. Bei der Schwingen- und Schwanzfedern wird von drei Farben gesprochen, ohne diese zu nennen. In den Standards werden die Farben weiß, schwarz und gelb genannt, und das ist auch wichtig. Die Formulierung mit den Musterfedern im deutschen Standard stellt die Wünsche ganz gut dar.

Bei DeRoy taucht das Problem der Schreibweise aufgrund der Großschreibung nicht auf, das Wort wird auch korrekt zusammen geschrieben. Den Hinweis auf den semi- oder halb-lethalen Almondfaktor sollte man sich sparen, zumal das in dieser Kurzfassung auch nicht richtig ist. Bei spalterbigen Täubern und Weibchen hat er diese Wirkung nicht. Wenn der Hinweis aber bei DeRoy gemacht wird, dann muß er mit entsprechender Formulierung auch bei Almond gemacht werden.

Warum man bei den Agate gegenüber den bisherigen Formulierungen „Schimmel" in den Schwingen tolerieren will, ist mir nicht klar, ich sehe dazu auch nicht die Notwendigkeit. Auch einfarbig rote und gelbe Tiere aus der Almondzucht sind genetisch gleichwertige Agate und sollten nicht ausgegrenzt werden dadurch, dass unbedingt weiße Federn gefordert werden. Es ist im Standardentwurf auch vergessen worden zu sagen, dass die Grundfarbe rot oder gelb sein muß. Sie könnte in der jetzigen Formulierungen auch blau, schwarz oder grün sein.

Bei den Weißköpfen bezieht sich das „evenly marked" wohl auf die Gleichheit der weißen Schwingenzahl. Ob das im Englischen so eindeutig ist, wage ich nicht zu beurteilen. Es sollte aber schon darauf hingewiesen werden, dass es um die Anzahl der „weißen" Schwingen und nicht der Schwingen allgemein geht. Das vermute ich zumindest einmal. Was mit den „Course feather" bei den groben Fehlern gemeint ist, erschließt sich aus dem Text und den Worten selbst auch nicht.

Axel Sell

1,0 Almond alt (almond old cock)   Foto: Martin Zerna

 

International  Discussion of the the English Short Faced Tumbler Standard

The homepage of the International English Short Faced Society offers a draft of a new Standard by Dan Revolinsky (www.intl-esftumbler-society.com), that might lead to a discussion worldwide. Several formulations seems to be problematic, however, therefore for German speaking fanciers the German translation and some own comments in English and German language.

ENGLISH SHORT FACED TUMBLER

STANDARD (Draft by Dan Revolinsky)

HEAD (25 pts) Head well rounded, rising up from the wattle sharply protruding forward slightly. (Referred to as the stop by many) Height and width proportionately rounded at the top of skull. Cheeks should be full and turned upward.

BEAK (10 pts) Beak short and fine, upper and lower equal size, very smooth. Setting to be just below the eye cere in a horizontal position. Wattle fine and smooth. Color Corresponds to dark or light bird accordingly.

EYE (10 pts) Round and white in color. Well placed in center of head. Eye cere fine.

BODY and CARRIAGE (25 pts) Bird shall be small as possible. Head and eye in perpendicular line with legs while playing up or showing off. Flights carried below the tail with feathers slightly splayed. (Rump should extend upward slightly)

LEGS and FEET (5 pts) Legs short. Bird should stand up on toes when judged. Toe nails corresponding with the color of bird. (Light birds should have white nails, and dark birds should have dark nails.

COLOR and MARKINGS (25 pts) ALMOND: Ground color a rich yellow with even spangling of yellow, black and white throughout. Flights and tail shall show three distinct colors evenly with the band of white in the tail getting faint at approximately 2 to 2 1/2 years of age. NOTE: Almond ESF get darker with age after 3 years. Often to dark to be shown. Color varies greatly. Quality specimans will be well "broken" in feather only in their second year. Hens will be lighter in color.

WHOLE FEATHER (Self Colored) Flights shall be free of white or grizzling. Color should be rich.

DEROY: Color between a yellow and a Red. Carries a semi-lethal Almond gene used for breeding Almonds.

KITE: Color may vary from dark black to reddish bronze.

AGATE: More or less white over entire bird. Flights and tail should remain free of solid white feathers. However, some grizzling is acceptable.

GOLDEN DUN: Rich dun color with a yellow/gold look to the breast and flight feathers.

MOTTLE: Whole colored bird with a series of white feathers forming a "V" shape on the back and a distinct "Rose" pattern on the shoulders.

BALDHEAD: Head should be white to a line 1/8 inch below the eye. Flights should be evenly marked with 10 being ideal. Body, neck and breast being the same color, with the underside and tail remaining white like the primary feathers.

BEARD: Crescent shape patch of white below the beak. Primary and tail feathers are to be white.

FAULTS: Straight tail) (Flatfooted) (Missing cheeks) (Oversized bird) (Course feather) (Down faced)

Comments:

It is positive and shows the enthusiasm of the fanciers worldwide that there is such an interest in the standard of the English Short Faced Tumbler. However, some of the formulations are not easy to be understood by those not part of the inner circle of experts and several terms may have a different meaning. Thus a misinterpretation may result. Therefore, it could be helpful to compare the old standard with the new one point by point to find out were a change is required and why.

In the position "Color and Marking" there is a serious change compared to other standards – and probably and hopefully not intended by the authors. The ground color shall be a rich yellow, however, with even spangling of yellow, black and white throughout. Fulton, all other authors and also the current standard require a yellow ground with black spangling only in the shield, no white at all. Whether a white tail band should be a must has to be discussed with the fanciers very careful also. The note on the darkening effect with age after 3 years should be also revised since the darkening effect happens from the beginning on. Probably the formulation should indicate that the birds usually with 3 years become very and too dark to be shown at the exhibitions. It is mentioned that flights and tail shall show three distinct colours. The distinct colours yellow, black and white should be termed in the interest of clarity and those fancier not fully aware with the breed. The German formulation with "Musterfedern", ideal feathers showing distinct yellow, white and black, seems not to be bad in this respect.

There is some discussion on the correct writing of DeRoy, Deroy or De Roy in Germany. From the tradition in the English and American Genetic literature DeRoy is to be preferred. De Roy, more or less introduced by carelessness and, in one of my German books also by not proof-reading the printer’s copy seriously enough, makes no sense at all. With great brackets, "DEROY", the problem is circumvented. The hint on the semi-lethal Almond gene should be omitted since the animal-rights activists may get a wrong impression. Heterozygous cocks and hens will not have any problems with their health, and if we mention the Almond gene here, we would also have to mention it when describing the Almond.

It becomes not quite clear why now some grizzle should be allowed in the flights of Agates. Also Agate selfs from the Almond family may be used in the breeding of good Almonds, thus they should not be excluded from the Almond family. In the German standard they may also be shown in the Agate class. In the draft there is also no hint on the coloration of the Agate, for sure the colour should be red or yellow and not blue, black or green.

"Evenly marked" in the description of the baldheads probably means the number of white primaries, and not of primaries in general. Perhaps this should be said directly, and I even with the help of a dictionary did not get the meaning of the great fault "course feathers".

Axel Sell