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Neuzüchtungen bei Tauben auf der 64. VDT-Schau in Leipzig vom 4. bis 6. Dezember 2015

Pigeon in the Class for New Breeds and Colorations at the VDT-Show 2015 in Leipzig

Der allgemeinen Schau vorgeschaltet waren wie bei früheren Schauen in Leipzig besondere Anziehungspunkte. So die vor allem mit Sächsischen Farbentauben, aber auch mit anderem Rassegeflügel besetzten Volieren im Lipsiahof, angeschlossen war die 31. Bundesziergeflügelschau mit vielen seltenen Wildtaubenarten. Dresdner als Rasse des Jahres bei den Hühnern und Zwerg-Dresdner bei den Zwerg-Hühnern füllten viele Käfige. Stammschauen schlossen sich an, und an den Anfang bei den Tauben gesetzt waren Malteser als Taubenrasse des Jahres.

Unter den mehr als 31000 Tauben der allgemeinen Klasse waren auch 142 Neuzüchtungen gemeldet, 4 Käfige davon blieben leer. Bei der Katalogerstellung schien die Einordnung in Sichtung (ohne Bewertung) oder Vorstellung (mit Bewertung) noch nicht klar, denn ein Teil der mit 'Sichtung' überschriebenen Kollektionen wurden bewertet.

Den Anfang machten 6 blaubindige Mittelhäuser, die man schon von früheren Vorstellungen kannte. Ein Käfig blieb leer. Über die Probleme und Notwendigkeit der Abgrenzung zu ähnlichen Formentauben wurde auch bereits früher berichtet. 2 der ausgestellten Tiere wurden mit sg bewertet.

 Mittelhäuser blau mit Binden                     Niederlaendische Schoenheitsbrieftauben schwarz-getigert und           Luetticher Brieftaube rotfahl-schimmel

Niederländische Schönheitsbrieftauben schwarz-getigert machten farblich einen guten Eindruck und erhielten einmal die Note sg. Die gemeldeten Lütticher Brieftauben in Rotfahl mit Binden und Rotfahl-Schimmel mit Binden sind typische Brieftaubenfarben, blieben aber in der Sichtung ohne Bewertung .

Die Lütticher Brieftauben scheinen in der Abgrenzung zu  Show Antwerps  deutlich kleiner zu sein. Bei aller Zurückhaltung zu quantitativen Aussagen in den Musterbeschreibungen sollte das schon irgendwo festgehalten werden. Wenn sehr viel sehr ähnliche Rassen nebeneinander anerkannt werden, wird man darum ohnehin nicht herumkommen. Show Antwerps sind von ihrer Entstehungsgeschichte nichts anderes als in England aus Belgischen Brieftauben herausgezüchtete Austellungstauben. In England wurden die Belgischen Brieftauben nach nach dem Verschiffungshafen Antwerps genannt, die daraus entwickelten Ausstellungtauben Show Antwerps.  Lütticher wiederum waren historisch in den Anfängen des Brieftaubensports nach 1800 der leistungsfähigste Stamm in Belgien. Wer Brieftaubenartige züchtet und auch richtet, der wird mit dem Standard seiner oder der jeweils betrachteten Rasse nicht auskommen, sondern wird auch das Aussehen und die Entwicklung der verwandten brieftaubenartigen Rassen im Auge behalten müssen. Das war einer der Gründe, warum das Buch 'Brieftauben und ihre Verwandten' geschrieben wurde. Einbezogen werden können in die Betrachtung die bereits seit einiger Zeit in Deutschland anerkannten Lütticher Barbets und die Englischen Mövchen.

 

Größenunterschiede auch in Rassen sind bei fehlenden konkreten Maßstäben nicht selten und auch nicht schädlich, wenn keine Überschneidungen mit anderen Rassen zu befürchten sind. Bei den Deutschen Modeneser fiel der Größenunterschied der 4 Deutschen Modeneser Schietti blaufahl-schimmel mit dunklen Binden in der Sichtung.zu den direkt davor stehenden Deutschen Modeneser Gazzi in schwarz-hellschildiggesäumt ins Auge.

  

Deutscher Modeneser Gazzi schwarz-hellschildig gesaeumt    Deutscher Modeneser Schietti blaufahl-schimmel

Essenbacher Kröpfer in blau mit schwarzen Binden wurden glatt und mit Rundhaube vorgestellt, eine glattköpfige davon mit sg. Elsässer Kröpfer wurden in blau mit schwarzen Binden und gelb vorgestellt, der Gelbe war ein gehämmerter.

 

 Essenbacher Kroepfer mit Rundhaube      Elsaesser Kroepfer gelbfahlgehaemmert

Arabische Trommeltauben in gescheckt gibt es in hervorragender Qualität in schwarz, rot und gelb. Dun-gescheckte sind ein typischer Zwischenfarbenschlag, den man aus der Kreuzung von Gelbgescheckt und Schwarzgescheckt schon in der ersten Generation erhalten kann. Dass  ein solcher Farbenschlag noch einer Anerkennung bedarf erscheint nicht wie eine sinnvolle Schutzmaßnahme zum Wohle der Rasse, sondern mehr wie eine Schikane für Züchter, die es im Schlag gerne etwas bunter haben und ihre Farbenschläge auch miteinander verpaaren. Gefordert wird die Prozedur des Anerkennungsverfahren durch die AAB, für die der Bund Deutscher Rassegelzüchter und damit letztlich als Instanz die Mitglieder der Bundesversammlung Verantwortung tragen. Das wurde vom Verfasser im Fachforum im Rahmen der Schau im Vortrag über Farbvererbung thematisiert.

   

 Arabische Trommeltaube dungescheckt                   Chinesentauben dun                                  Chinesentauben schwarz-gescheckt

Gleiches gilt für die unter den Neuzüchtungen ausgestellten dunfarbenen und dungetigerten Chinesentauben. Auch diese Zwischenfarbenschläge hat der Verfasser schon vor Jahrzehnten bei einem Zuchtfreund als selbstverständliche Zuchtprodukte gesehen. Gescheckte unterscheiden sich von Tigern in den Standards dadurch, dass sie weiße Federn unter den Schwingen erster Ordnung und unter den Schwanzfedern haben. Gezeigt wurden Schwarzgescheckte, bei denen es zwei sg neben zwei g in der Benotung gab.

Taubenzüchter erwarten von anderen Toleranz. Und dennoch scheinen in einigen Sondervereinen diejenigen den Ton anzugeben, die intern ihren Zuchtfreunden verbieten wollen, bestimmte Farben auszustellen. Vielleicht, weil sie selbst diese nicht mögen, vielleicht, weil sie glauben. das Interesse auf andere Farbenschläge lenken zu können. Man lenkt nach meiner Einschätzung das Interesse eher weg von der Rasse und bei zu großer Bevormundung auch weg von der Rassetaubenzucht. Es geschieht nicht aus bösem Willen, aber aus Unkenntnis über genetische Zusammenhänge. Warum sollte jemand, bei dem zufällig einmal eine Dunfarbene gefallen ist, diese nicht ausstellen dürfen? Wem schadet er damit? Die Tauben sind auch für die Rasse nicht verloren. Man kann sie ohne Gefahr für die anderen Färbungen mit Schwarz, meist auch mit Gelb und Rot verpaaren. Und wenn sie eine Zeit lang nicht vorgestellt werden, ist das auch nicht schlimm. Bei den genetischen Kenntnissen heute kann man sie jederzeit wieder entstehen lassen. Vor Jahren gab es den Vorschlag, die Standards um Farbenschläge zu bereinigen, die lange nicht mehr auf den Bundesschauen gezeigt wurden. Eine Beschäftigungsgarantie für Zuchtausschüsse mit einer wiederkehrenden An- und Aberkennung!

Altorientalische Mövchen sind als Satinetten (farbige Schilder und Schwanz) anerkannt, als Blondinetten (kein Scheckweiß) nicht. Hier wurden Blondinetten mit einer sehr unterschiedlichen Benotung von 90-95 Punkten in verschiedenen Farbenschlägen gezeigt.

  

 Altorientalisches Moevchen Blondinette blaugeschuppt       Altorientalische Moevchen Blondinetten rotgesaeumt

Bei den in den übrigen Rassemerkmalen der Bewertung nach zu beurteilen guten Altdeutschen Mövchen aschfahlschwänzig kamen aus einer etwas größeren Distanz die farbigen Schwänze kaum zur Geltung, bei näherer Betrachtung ist zu vermuten, dass es tatsächlich Fahle waren, wobei der Züchter sicherlich besser als ein außenstehender Betrachter wissen wird, ob Rotfahl oder Aschfahl. Die vier rauchblauen Figurita, davon 3 sg, haben das dunklere Blau mit dem geforderten Smoky-Faktor.

    

Altorientalische Moevchen Blondinetten rotgesaeumt                       Altdeutsche Moevchen aschfahlschwaenzig

Rostocker Tümmler sind auch in den anerkannten Farbenschlägen nicht leicht in der korrekten Scheckung in größerer Zahl zu züchten, insofern ein schwieriges Unterfangen, das hier mit den Blauen in Angriff genommen wurde. Den störenden dunklen Unterschnabel, den das abgebildete Tier hatte, zeigten die anderen nicht.

  

 Wiener Tuemmler weiss                                   Stralsunder

Wiener Tümmler in weiß stellten sich in zwei sehr unterschiedlichen Type innerhalb derselben Kollektion dar. Zum einen glattfüßig und mit rotem Augenrand, zum anderen belatscht mit blassen Augenrändern. 5 Tiere von den 10 ausgestellten erreichten sg, spannend wäre es dennoch zu wissen, wie sie denn nun werden sollen. Mit ihren kantigen Köpfen und roten Augenränder schienen die Glattköpfigen verwandtschaftliche Beziehungen zu Stralsunder Hochfliegern zu haben, bei denen allerdings das Gesicht und damit auch die Schnabellänge wesentlich ausgeprägter ist.

       

Wiener Tuemmler weiss kurz belatscht                                                        Bakuer Tuemmler mit Haube

Bakuer Tümmler mit Haube und glattköpfig stehen auch schon seit einigen Jahren unter den Neuzüchtungen. Es sind gefällige Farbenschwänze in schwarz, rot und gelb. Sie scheinen sich in der Luft allerdings besser als im Käfig zu fühlen, denn angesichts einer Kamera zeigten sie nur noch Fluchtreflexe. Etliche von ihnen müssen sich beim Richten ruhiger gezeigt haben, denn es gab unter ihnen auch einige mit der Bewertung sehr gut.

Serbische Hochflieger weiß                                       Serbische Hochflieger blau                        Serbische Hochflieger blau-dunkelgehaemmert

Serbische Hochflieger, sechs Weiße (rezessiv Weiß mit dunklen Augen), 4 Blaubindige und 4 Blau-dunkelgehämmerte standen zur Sichtung und blieben daher ohne Bewertung. Typisch war bei den gezeigten Tieren die Schaufelhaube, bei einigen im Abschluss nicht viel breiter als eine stumpfe 'Spitzkappe', Tauben, bei denen man vermuten kann, dass sie auch als Hochflieger noch etwas leisten.

   

Sia chup schwarz     ´                                       Sia chup schwarz                   

Sia chup, die bereits im Vorjahr gezeigt wurden, bildeten den Abschluss. Es waren Schwarze im Lahoretyp und in Anlehnung an deren Scheckung, bei denen bei einigen der linke Flügel weiß und der rechte farbig bleibt und bei anderen der linke farbig und der rechte weiß. Sie kamen bei 6 Tieren zu 4 sg, so dass man sie in Zukunft häufiger sehen wird.

 

 

 

 

Pigeon in the Class for New Breeds and Colorations at the VDT-Show Leipzig 4.-6. December 2015

Besides 31.000 pigeons in the general class about 140 pigeons were shown in the special class made up for new breeds and colorations that try to get an official accepted standard breed or standard coloration. Mittelhäuser are still standard colorations in white, black and red and for some years now try to get accepted also in the blue bar coloration. Netherland Beauty Homers are quite different from German Beauty Homers and have many breeders and an active special club in Germany. Black tigers were still shown in the past in the AOC-class. Liege Homers are accepted as a Standard Breed in Belgium and are traced back to the ancestors of the modern Belgian Racing Homers, however, according to the literature  in the past they got extinct or near to extinct and now are revived by interested fanciers and seem to get popula. They are smaller compared to Show Antwerp, a breed that before 1900 was developed as a show breed in England from continental 'Antwerps', the then used name for imported Belgian Racing Homers via the harbour Antwerp. There are near relationships between Show Antwerps, Liege Beauty Homers, Liege Barbet and English Owls as can be studied in the book 'Brieftauben und ihre Verwandten'.

Deutsche  Modeneser also in accepted colorations in the general class often are different in size and that got obvious also at the small black argent Gazzi compared to the bigger dilute blue grizzles with dark bars. Essenbacher Pouters always make a nice picture with their attractive pied-marking transferred from color pigeons. They were shown crested and plain headed. Alsace (Elsässer) Pouters are lively and naturally pouters. They are not a new breed, however, new for the German standard. They were shown in blue bar and announced in yellow, however, the yellows were ash red checks as is shown in the attached photo.

Arabian pied Trumpeters exist as standard colorations in blue, black, red and yellow. Every experienced fancier knows that dun (= dilute black)  is derived at very easily by a few matings of related colorations. Nevertheless according to existing rules they first have to pass the complicated and costly procedure in the section for 'new breeds and colorations' to get standard color. This absurde regulation was one of the topics disussed in the author's lecture on colorations genetics on the 'expert forum´at the show on december 5.

The same holds for dun Chinese Owls and dun-tigered Chinese Owls. These colorations that can be derived at in the first round from the mating of a yellow cock and a black hen.  These colorations I've seen three decades ago at a friend. In the first round you will get dun hens, a backcross to yellow or dilute blue bars (silver) will produce also some dun cocks. For black pied Chinese Owls we may argue in a similar way. In the German standards the difference between this kind of pieds an tigers is some white feathers in the primaries and the tail. Tigers are full colored in these parts.

Old Oriental Owls (old faschioned Orientals) are accepted in the German standard as Satinettes (colored shield and colored tail at white ground). Now Blondinettes are also shown in different colorations.

Old German Owls were shown in the coloration white with Spread Ash tail. From some distance they looked like whites. From outside it is hard to judge whether ash red or Spread Ash. 4 Figurita Owls were shown in smoky blue. They were still known from exhibitions in former years in the AOC-class.

Rostock Tumblers always are white flights with white tails and a rare breed also in Gemany. Black, Red and Yellow are common colorations, and now in addition the complicated blue were shown. Nice birds, but a hard way to go.

Vienna Tumblers exist as selfs in different colorations with short muffs and clean-legged. Now self white with pearl eyes were shown. Clean-legged with an intensive red eye cere, the muffed one with a light eye-cere. The clean-legged remembered with their fine pearl eye, the angular head and the red eye cere the long beaked and long faced Stralsund Hinghfliers, and even more the not as extreme flying Stralsund.

Baku Tumblers (or Bakina) are well established as flying (and rolling) pigeons in Germany. However, they up to now have no official standard for exhibitions of fancy breeds. They are shown in the crested and plain headed variety for some years now to get an accepted standard breed.

Highfliers from Serbia are also established highfliers, but not yet show birds. They were shown in the class for new breeds in white (recessive white with dark eyes), blue bar and blue-dark check. Typical for them is the head crest that in some respect resembles an intermediate form of a peak crest and a shell crest with lacking rosettes.

Sia chup were still shown in the last year. In the type they resemble old fashioned Lahore, specific is the pied marking with one side white and the other color. Sometimes the white side is at the left, sometimes at the right. They got high grades, thus probably we will see them in future more often.